Gota Fría
– Frühlingsbote?
Das Wetter ist recht deutsch im
Moment: nasskalt und stürmisch. Man nennt das hier Gota Fría ,
kalter Tropfen, eine freundlich-poetische Umschreibung für eine
jährlich wiederkehrende Wetterlage an der Costa Blanca: es stürmt
und schüttet, ab und zu ein Gewittergrollen und die Temperaturen
sinken unter 20 Grad. Man
kann sagen, dass die Gota Fría eine Heißluftmasse ist, die sich in
große Höhe erhebt, dort schnell abkühlt und dadurch atmosphärische
Störungen mit intensiven Niederschlägen erzeugt.
Aber nach ein paar Tagen ist das mit der
hässlichen Seite des Herbstes auch erledigt und es wird wieder
besser.
Zwar sind die Tage auch hierzulande
etwas kürzer als im Sommer, aber es sind wenigstens Tage: meist
hell und freundlich, ohne Glatteis und Schneematsch, doch mit
Vogelgezwitscher in belaubten Bäumen.
Es regnet mehr als im Sommer
vorstellbar und wärmere Kleidung braucht man auch manchmal, aber das
Wort Winter ist hier ein hohler, nichts sagender Begriff. Und um
Weihnachtsgefühle muss, wer´s mag, sich schon eifrig selber
bemühen.
Bis zur Sonnenwende am 21. oder 22.
Dezember haben wir hier also sozusagen Herbst in verschiedenen
Erscheinungsformen, danach beginnt langsam aber sicher ein neuer
Frühling, dessen allererster Bote die Gota Fría
war...