Ob
zu Hause oder auf der Straße, alle Spanier praktizieren an Silvester
den
besonders reizvollen Brauch des Glückstauben-Verzehrens:
Zu jedem der zwölf mitternächtlichen Glockenschläge,
die
das neue
Jahr einläuten, muss eine Taube gegessen und sich dabei
etwas gewünscht werden.
Bis zum zwölften Glockenschlag müssen alle
Tauben verzehrt sein, sonst riskiert man Unglück im neuen Jahr.
Maßgebend
sind die Glockenschläge der Rathausuhr in Madrid. Ein Schlag hallt
nicht pro Sekunde, sondern alle drei Sekunden. Der Countdown bis
Mitternacht fängt demnach nicht zwölf Sekunden vor 0.00 Uhr an, die
Glockenschläge beginnen 36 Sekunden vor Anfang
des neuen Jahres. Dass
im Silvester-Countdown eine Sekunde eigentlich drei Sekunden dauert,
hat seinen Grund: in den letzten Jahren gab es viele Erstickungstote
zu beklagen, die sich beim schnellen Glückstauben-Essen
verschluckten.
Der
Brauch des Taubenessens geht
angeblich auf das Jahr 1909 zurück: Damals hatten die Tauben in
Madrid derart überhand genommen, dass jemand auf die Idee gekommen
sei, der Taubenplage auf diese Weise zu begegnen.