27.11.08
Zwischen Internet und Lotterbett
Ist es draußen ungemütlich,
bin ich trotzdem froh und friedlich,
denn dann bleibt der dicke Bube
eben in der warmen Stube.
Ich lümmle mich im Lotterbett
und lese meine Bücher,
verfasse für das Internet
Gereimtes und Gekicher.
Die Zeit vergeht, die Katze schreit:
für sie ist immer Essenszeit.
Und droht mir Langeweile,
schreib ich noch eine Zeile.
Und hat der Sturm sich ausgetobt
und wird es wieder wärmer,
dann habe ich die Welt gelobt
und bin im Kopf nicht ärmer.
.
Gastautorin Silvia:
24.11.08
Wenn Amanda tanzt
Wenn Amanda tanzt, bekommt der Regenbogen Knoten beim Versuch, sie zu begleiten, und die Möwen, die sie angelockt hat, hängen in der Luft auf einer Stelle wie die Kolibris und staunen mit aufgesperrten Schnäbeln. Lächeln sie?
Die Melodien in Amandas Kopf müssen wohl Purzelbäume schlagen und sehr gelb sein, vielleicht mit roten Tupfen.
Für uns Ausgeschlossene bleiben ihre Lieder leider lautlos - und farblos sowieso.
In einer Drehung ihres Körpers und aus den Augenwinkeln wirft sie den kecken Blick auf manchen, der in ihrer Nähe steht und doch in einer andren Welt. Der Blick sagt: "Fang mich doch, wenn du kannst!" Oder er sagt: "Gib mir deine Hand und flieg mit mir, nur eine kleine Runde!" Aber keiner kann Amanda folgen. Nur die anderen Schmetterlinge flattern munter hinter ihrer lila Schwester her.
Das Schaf
Es war ein allzu schlaues Schaf,
das einst erfand den Winterschlaf,
war seiner Zeit zu weit voraus.
Man fand es und man nahm es aus,
man hielt es für schon abgeschlachtet,
dabei war´s nur etwas umnachtet.
Es ward um seinen Schlaf gebracht
und ist dabei nicht aufgewacht.
Seitdem verzichtet jedes Schaf
vorerst noch auf den Winterschlaf.
Statt dessen, voll Zufriedenheit,
genießt´s die Frühjahrsmüdigkeit.
das einst erfand den Winterschlaf,
war seiner Zeit zu weit voraus.
Man fand es und man nahm es aus,
man hielt es für schon abgeschlachtet,
dabei war´s nur etwas umnachtet.
Es ward um seinen Schlaf gebracht
und ist dabei nicht aufgewacht.
Seitdem verzichtet jedes Schaf
vorerst noch auf den Winterschlaf.
Statt dessen, voll Zufriedenheit,
genießt´s die Frühjahrsmüdigkeit.
23.11.08
Fauna marina
Das Ungo
Das Ungo gehört zur Gattung der schrecklichen Schmarotzer, Unterabteilung picklige Parasiten, und stammt ursprünglich aus Nassau.
Es überzieht den Wirtskörper mit übel riechendem Schleim, der eine Art Vorverdauung bewirkt, lässt ihn aber am Leben. Der Wirtskörper fühlt sich - in völliger Verkennung seiner Lage - umschmeichelt, nicht vorverdaut, und lässt das Ungo gewähren.
Das Ungo-Prinzip: Einschleimen, einnisten, festsetzen! Einmal demonstrativ zwei Teller zur Spüle getragen, schon heißt es: "Hach, ist der anstellig! Hach, ist der hilfsbereit!" Darum ist das Ungo auch als schmieriger Schwiegermutter-Schwarm bekannt.
Bald schon sitzt das Ungo fest an Tränke und Futtertrog des Wirts, liegt in gemachten Betten, klimpert lässig mit fremden Autoschlüsseln, holt sich Freunde und fremde Frauen in fremde Häuser und tut so, als sei alles seins. Der eingeschleimte und vorverdaute Wirtskörper merkt davon nicht mehr viel. Seine Sinne sind verkleistert. Das Ungo hat freie Hand. Dann schleppt es zwecks Paarung ein Ungelina an, einen Beutel voller Plattitüden und Kopf-Fürze, die mit quäkiger Stimme im Stakkato-Rhythmus abgesondert werden. Selbst ein Ungo erträgt ein Ungelina nur im Vollrausch.
Eine kleine Auswahl weiterer im Volksmund gebräuchlicher Alias-Namen für das Ungo und das Ungelina: Sabbel-Tussi und Schwabbel-Tarzan * * * Gülle-Girl und Jauche-Junge * * * Schamhaarratte und schamloser Schmarotzer...
Es überzieht den Wirtskörper mit übel riechendem Schleim, der eine Art Vorverdauung bewirkt, lässt ihn aber am Leben. Der Wirtskörper fühlt sich - in völliger Verkennung seiner Lage - umschmeichelt, nicht vorverdaut, und lässt das Ungo gewähren.
Das Ungo-Prinzip: Einschleimen, einnisten, festsetzen! Einmal demonstrativ zwei Teller zur Spüle getragen, schon heißt es: "Hach, ist der anstellig! Hach, ist der hilfsbereit!" Darum ist das Ungo auch als schmieriger Schwiegermutter-Schwarm bekannt.
Bald schon sitzt das Ungo fest an Tränke und Futtertrog des Wirts, liegt in gemachten Betten, klimpert lässig mit fremden Autoschlüsseln, holt sich Freunde und fremde Frauen in fremde Häuser und tut so, als sei alles seins. Der eingeschleimte und vorverdaute Wirtskörper merkt davon nicht mehr viel. Seine Sinne sind verkleistert. Das Ungo hat freie Hand. Dann schleppt es zwecks Paarung ein Ungelina an, einen Beutel voller Plattitüden und Kopf-Fürze, die mit quäkiger Stimme im Stakkato-Rhythmus abgesondert werden. Selbst ein Ungo erträgt ein Ungelina nur im Vollrausch.
Eine kleine Auswahl weiterer im Volksmund gebräuchlicher Alias-Namen für das Ungo und das Ungelina: Sabbel-Tussi und Schwabbel-Tarzan * * * Gülle-Girl und Jauche-Junge * * * Schamhaarratte und schamloser Schmarotzer...
Keine Sinnthese
22.11.08
Grüße nach Norden
Sonnenbaden im Advent -
ich liebe diese Klimakatastrophen !
Glatteis und Schneematsch
erdulden, ist eh Quatsch.
Hier freun sich die Leut´,
denn am Strand ist gestreut.
Du musst ja gar nicht so neidisch sein:
grad hat ein Wölkchen den Himmel befleckt!
Und Sonne kann auch mal zu reichlich sein,
wenn im Bauchnabel prickelt der Sekt...
10.11.08
Der Rotor, der Rotor, der Wind
Der Rotor. Der Rotor. Der Wind
Mondgedicht
Punkt. Punkt. Komma, Strich -
fertig ist das Mondgedicht.
fertig ist das Mondgedicht.
(Anmerkung: Wahrscheinlich war Christian M. schneller als ich.. Oder war es Robert G.?)
09.11.08
Das Brett dort, das halb im Wasser und halb an Land liegt, von den Wellen gerade noch berührt, das hat bestimmt ein Meerzwerg zum Wellenreiten benutzt!
In mondhellen Nächten kommen sie manchmal nach oben und lassen sich von schnellen Fischen auf einem Treibgutbrett dahinziehen, auf der Meeresoberfläche oder darunter. Oder sie surfen auf den Wellen.
Und dann hat wohl ein Meerzwerg sein Brett oder die Lust verloren oder beides, ist wieder in sein Reich zurückgekehrt und das Brett wurde hier angeschwemmt.
In mondhellen Nächten kommen sie manchmal nach oben und lassen sich von schnellen Fischen auf einem Treibgutbrett dahinziehen, auf der Meeresoberfläche oder darunter. Oder sie surfen auf den Wellen.
Und dann hat wohl ein Meerzwerg sein Brett oder die Lust verloren oder beides, ist wieder in sein Reich zurückgekehrt und das Brett wurde hier angeschwemmt.
Der Strand hier ist so schmal geworden. Wo ist der ganze Sand geblieben?
Na, den haben sich die Meerzwerge geholt! Sie haben ihn gebraucht für ihre Sandhäuser und Sandburgen, die sie sich am Meeresgrund bauen.
Sie haben Krebse und Seesterne am Strand mit dem Sand beladen, und dann ging es ab damit in ihre Siedlung, und das große gemeinsame Sandburgenbauen begann.
Und wenn sie noch nicht fertig sind, dann bauen sie noch heute.
An dieser Stelle des Strands liegt besonders viel Seetang. Den haben letzte Nacht die Meerzwerge geliefert, ein Geschenk an die Menschen, als Ausgleich für den Sand, den die Zwerge ihnen wegnehmen mussten, weil sie ihn brauchten.
Nun wundern sie sich, dass sich die Menschen gar nicht richtig über das Geschenk freuen. Sie machen einen Bogen darum herum auf ihren Strandwanderungen, anstatt die Algen zuzubereiten und zu verspeisen oder aber sich mit ihnen zu schmücken wie mit Blumenkränzen. Wahrscheinlich müssen die Menschen das alles noch lernen, sagen sich die Meerzwerge und kichern.
08.11.08
Vanitas
Geworfen in die Welt, ungefragt,
sorgt man mühsam für Nahrung,
nur um lebend zu sein, unverzagt,
fühlt sich getrieben zur Paarung
und zeugt Geworfene neu.
Erfindet Götter und Künste und Spiele,
obwohl Trostlosigkeit weltimmanent ist.
An Raum und Zeit gebundne Gefühle
täuschen Gedanken vor und Erkenntnis.
Alles fließt, doch nichts wird je neu.
Die Welt zu verlassen, gelingt lebend uns nie,
nur als, was im Grunde wir sind, als Genie
aus Energie.
07.11.08
Verbrechen im Vorgarten
06.11.08
Da ist sie wieder...
…die schönste Vogelscheuche,
die ich kenne!
Mimi ist am Boden flink,
doch in den Bäumen siegt der Fink...
Wenn eine, die mit Mühe kaum
geklettert ist auf einen Baum,
schon meint, sie sei ein Vögeli -
so irrt sich die.
(Danke, Wilhelm B. !)
gab die Katze wohl das Beste,
doch es war nicht gut genug.
Ihr misslang der Vogelflug.
Denn auf unbeschreiblich leise Weise
entfleuchte ihr die greise Meise.
Katze auf dem Boden saß,
träumte nun von Dosenfraß.
Neulich am Strand
05.11.08
Gastautor Jux Eins
04.11.08
So oder so ist der Abend
Wenn die Abendsonne am Gefieder des Pfefferbaums herabrieselt und die Kater maunzend ihr Revier umrunden, neigt sich ein voller Tag seinem Ende zu.
Jetzt tut es gut, auf der Terrasse sitzend, schwerelosen Gedanken nachzublicken.
Der Hibiskusstrauch hat heute wieder eine riesenrote Blüte geöffnet. Morgen früh wird sie vielleicht abgefallen sein, aber die nächsten Knospen warten schon.
Oder so: Scheiß Mücken! Und im Fernsehen läuft auch nichts...
Ein kleiner Beitrag zur mediterranen Ethnologie
Amanda tanzt
Örtlicher Wetterbericht III
Gewitter in Formentera!
Zumindest so ungefähr da.
Auch in Catral
blitzt es schon mal.
Es donnert sogar auf Tabarca
und die Winde wehn ziemlich arg da.
In der Sonne von Montesinos
bräunen sich gern die Albinos.
Für ihre Fraun, die Albinas,
gibt´s ja San Miguel de Salinas.
Und die Touristen von Benidorm
finden das Wetter bei Nacht enorm...
Örtlicher Wetterbericht II
Schön scheint die Sonne von Almoradi.
Keiner weiß, warum gerade die!
Schön scheint sie auch in Dolores,
wenn nicht grad ´ne Wolke davor ist.
Soviel zum Wetter. Der Himmel bleibt blau.
Wir schalten nun um zur Tagesschau.
Mir sagte ein Märchenerzähler:
Es schneit oft in Orihuela,
doch nicht in Orihuela Costa,
da geht es heiß her und die Post ab.
Auch der Hagel in Crevillente
war nur eine Nachrichten-Ente.
Dass es wetterleuchtet am Cabo Roig,
ist nachweislich nur dummes Zeug. -
Schauer in Mil Palmeras!
Da wird heute der Bär nass.
Man hat leicht mal Shampoo am Ohr
bei ´ner Dusche in Campoamor.
Örtlicher Wetterbericht I
Von hier bis Guardemar
ist der Himmel wolkenlos klar,
nur über Elche
hängen noch welche,
und fernab bei Alacant
steht eine düstere Wand.
Der Seewind wird immer doller
in der Nähe von Santa Pola.
Doch fährt man nach Cartagena,
wird es windstill und immer schöner.
Im Wechselwetter von Murcia
kommt man seinem Kur-Ziel nah.
Es tröpfelt wie aus einem Becher
am Himmel über Torrevieja.
Umfahre am besten Rojales,
weil der Himmel dort gelblich und fahl ist.
Das Klima in San Fulgencio
ist prima und jeder Mensch ist froh.
Gastautor Albert:
Vom Leben mit Mimi
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